Die Vor- und Nachteile des Winters
Fangen wir mit den Nachteilen an, denn diese sind schnell aufgezählt: Man friert. Man friert, wenn man kurz anhält, um etwas zu essen. Man friert, wenn man morgens aus dem Schlafsack kriecht. Wenn man im Fluss die Teller abwäscht. Wenn man sich umzieht. Man friert einfach.
Die Vorteile dagegen sind vielseitiger: Man braucht sich keine Gedanken zu machen, dass die Zimmer in den Pensionen oder Campingplätze ausgebucht sind. Es herrscht gähnende Leere bzw. erholsame Ruhe. Verlockende Angebote wie „Restaurant Donaublick in 100m rechts“ entlang der Radwege werden hinfällig, da die Lokalitäten allesamt geschlossen haben. Beziehungsweise hält sich die Lust auf ein kühles Radler im schattigen Biergarten eher in Grenzen. Viel mehr wünschen wir uns: „Heißen Glühwein am warmen Kaminofen!“ Im Sommer wurde uns erzählt, sei der Donauradweg die reinste Fahrradautobahn. Radler wohin das Auge reicht. Wir erschrecken eher, wenn mal ein Radfahrer an uns vorbei fährt. Uns wird ein zügiges Weiterfahren ohne längere Stopps an den herrlichen Stränden der Flüsse erleichtert, da die Ufer eingefroren sind. Doch wir freuen wir uns auch, wenn der Frühling endlich Einzug hält. So dass man abends bei milden Temperaturen auch noch mal eine Weile vor dem Zelt sitzen kann, ohne Frostbeulen an den Füßen zu bekommen. Die Zugvögel lassen sich zumindest schon hier und da entlang des Weges blicken.
Auf den Spuren des Bibers
Meine anstrengensten Tage der Reise: Timm entdeckt einen Baumstamm, welcher merkwürdig angenagt ist. „Ich glaube hier gibt es Biber!“ Ab diesem Zeitpunkt diskutieren wir stundenlang, ob es nun entlang der Altmühl Biber gibt oder nicht. Die wildesten Theorien werden aufgestellt: Es könnte ein Förster sein, der eine spezielle Methode hat, Bäume zu fällen. Timm kommt von hinten angefahren und ruft: „Hey, da war ein Schild auf dem steht, dass es hier Biber gibt!“ Er weiß genau, dass ich zu müde bin, um zurück zu fahren. Um der Diskussion ein Ende zu setzen, sprechen wir einen alten Mann an. „Na klar gibt es hier Biber! Sogar einige. Die sind richtig groß.“ Von da an, diskutieren wir nicht mehr, ob es Biber gibt. Wir machen uns auf die Suche nach Ihnen.