2-Tages-Trip
Der Karakorum-Highway gehört wohl zu den Traumstrecken vieler Radler. Da wir weder nach Pakistan möchten und es uns dank chinesischer Regierung auch nicht erlaubt ist, vorbei am K2 nach Tibet zu fahren, ist die Strasse nicht wirklich eine Option.
Da ich jetzt aber für längere Zeit in Kashgar “festsitze” und auf Timm`s Rückkehr warte, wäre ein Ausflug dorthin ja durchaus ein sinnvoller Zeitvertreib! Da trifft es sich gut, dass die beiden Holländer Anna und Wieger, welche wir schon in der Türkei und Georgien getroffen haben auch auf Timm warten. (Ihnen ist eine ihrer Fahrrad-Taschen abhanden gekommen, und Timm bringt Nachschub aus Deutschland). Gemeinsam fahren wir mit einem öffentlichen Bus für umgerechnet 6 € pro Fahrt auf dem Highway bis nach Tashkurgan und schauen uns die Strecke statt auf dem Fahrrad im Schnelldurchlauf durch die Glasscheibe des Kleinbuses an.
Der Karakorum Highway
Die internationale Fernstraße, verbindet Kaschgar mit Havelian im Nordwesten Pakistans. Die Straße führt auf 1284 km durch landschaftlich und kulturell sehr vielseitige Gebiete, entlang der Gebirge des Pamir, Karakorum, Himalaya und teilweise des Hindukusch und ist im Winter nicht befahrbar.
Der Karakorum Highway führt am Achttausender Nanga Parbat vorbei. Der höchste Punkt der Strecke wird mit 4693 m am Khunjerab-Pass erreicht, der auch die Grenze zwischen Pakistan und China markiert, womit er die höchstgelegene Fernstraße der Welt ist.
Der Highway wurde gemeinsam von China und Pakistan innerhalb von circa 20 Jahren erbaut und im Jahre 1978 fertiggestellt. Der Bau stellte aufgrund der häufigen Erdrutsche an teilweise schroffen Berghängen und der Höhe eine große Herausforderung dar. Offiziell kamen bei den Bauarbeiten 810 pakistanische und 82 chinesische Arbeiter ums Leben. Seit 1980 ist die Straße auch für den Tourismus geöffnet.
Zurzeit baut China die größtenteils Schotterpiste zu einer asphaltierten mehrspurigen Straße aus. Ziel ist die Fahrzeit von 30 auf 20 Stunden zu senken und die Strecke im Winter und für große LKWs befahrbar zu machen. Dadurch will man den Export von Waren nach Pakistan erhöhen und vom Hafen Karatschi in alle Welt exportieren. Der Bau kostet umgerechnet rund 400 Millionen Dollar. Geplant ist auch eine Pipeline entlang der Straße um Erdgas aus dem Iran zu beziehen.