19. Dez: Sauwetter
Guilin / Guanxi




Sauwetter

Man sieht sich schon fast am Ziel und dann das. Regen, miese Stimmung, Matsch, Berge, wir verfahren uns.
Aber vielleicht wollen wir insgeheim ja noch gar nicht ankommen? Auf den letzten Metern gehen viele Dinge durch unseren Kopf. Wie sieht das Ende der Reise aus? Und vor allem, was kommt danach? Wir freuen uns auf daheim, auf das Vertraute, die Familie, Freunde, ein warmes Bett, saubere Kleidung, leckeres Essen. Aber wir haben auch ein bisschen Angst davor. Kein Fahrrad fahren mehr, kein Zelten, kein Abenteuer. Fast ein Jahr war das unser Alltag. Wie sehr wird es uns fehlen? Und fängt jetzt das “graue Berufsleben” an?



Die Stimmung ist heute besonders gut - doch es wird noch besser...

Die Stimmung ist heute besonders gut - doch es wird noch besser...


Fotografisch hübsch - in Realität ziemlich nass

Fotografisch hübsch - in Realität ziemlich nass


Im Dauerregen und bei matschiger Berg- und Talfahrt schwinden die Kräfte

Im Dauerregen und bei matschiger Berg- und Talfahrt schwinden die Kräfte










Wind, Wolken, Regen

Wind, Wolken, Regen


Wir suchen zusammen mit unzähligen Kumquatbäumchen Schutz unter einer der Abdeckplanen. Oder sind das doch Mandarinen?

Wir suchen zusammen mit unzähligen Kumquatbäumchen Schutz unter einer der Abdeckplanen. Oder sind das doch Mandarinen?










Weiter geht´s!

Weiter geht´s!

18. DEZ: Individual Tourist, Nein Danke!
Hunan




So mog mi dat!

Wir haben es geschafft. Wir konnten uns aus den Klauen des chinesischen Massentourismus befreien und fahren auf einsamen kurvigen Landstraßen durch urige Dörfer mit Holzhäusern und Kopfsteinpflaster im Süden von Hunan. Hier fühlen wir uns wohl. Hier wollen wir sein. So macht Reisen spaß. Sogar die Sonne lässt sich seit langem mal wieder blicken. Die Menschen begegnen uns mit Neugier und Erstaunen. Und zum ersten Mal seit Langem spüre ich wieder, woraus man seine Motivation gewinnt.



Auf schmalen Strassen geht es durch kleine urige Dörfer

Auf schmalen Strassen geht es durch kleine urige Dörfer

















Kurzer Spass

Die Häuseransammlung um eine kleine Kreuzung wirkt wie bei einem Filmset. Als die Einwohner sich schlagartig zu uns umdrehen, wie Statisten zum Regisseur, sind wir doch etwas überfordert. Das ist eindeutig zu viel Aufmerksamkeit. Ein Polizist läuft aufgeregt davon und wählt hektisch eine Nummer in sein Handy. Wir ahnen schon, dass während wir um die für Ausländer gesperrte Region herum fahren wollten, wohl mitten hinein gesteuert sind. Erstmal in die nächste Suppenküche, bis der Polizist uns weiterfahren lässt. Die Jao-zi sind köstlich, nur wirklich genießen können wir sie nicht. Um uns herum steht das gesamte Dorf. Der Polizist ist immer noch extrem skeptisch und telefoniert mit der Zentrale. Die Situation spitzt sich zu als einer der Passanten den Polizisten auf unsere kleine GoPro Kamera am Fahrrad aufmerksam macht, die dort munter vor sich hinblickt. !!!SPIONAGE!!! Leutet es bei dem Polizisten und mir gleichzeitig im Kopf. Lorena und ich schauen uns entsetzt an. Wie kann man nur so blöd sein, und die Kamera in so einer “problematischen” Gegend am Fahrrad lassen. Wir halten den Atem an. Es fällt schwer sich Nichts anmerken zu lassen, während wir von bestimmt 50 Leuten beim Essen beobachtet werden: “Schau mal so isst ein Ausländer mit Stäbchen…”.
Der Polizist kommt zu uns herüber. Er hält mir das Telefon ans Ohr. Eine Frauenstimme fragt mich hysterisch: “Why are you in this town??? Its closed for foreigners!!!” Ich erkläre ihr kurz unsere Situation, und dass wir nicht in die gesperrte Zone wollten, sondern drumherum, und dass unser Ziel Guilin in Guangxi ist. Stille in der Leitung. Dann übergebe ich das Handy dem Polizisten. Einige Telefon-Übergaben später werden wir auf eigene Kosten in ein “Taxi” gesetzt, welches uns zur nächsten größeren Stadt bringen soll. Hier dürfen wir auf jeden Fall nicht bleiben.



Radfahrverbot

Radfahrverbot


So lernt man innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Dorf kennen!

So lernt man innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Dorf kennen!


Rein in den Bus!

Rein in den Bus!


Wo die uns wohl hinbringen?

Wo die uns wohl hinbringen?

Gute Mine zum bösen Spiel

In Suining nehmen wir uns ein günstiges Hotel. Es ist bereits dunkel. Doch bevor wir das Gepäck aufs Zimmer bringen können, hält uns ein Polizist in zivil seine Polizeimarke unter die Nase: Hier dürft ihr nicht schlafen. Das Hotel ist nicht für Ausländer! Also dackeln wir einer Gruppe von Polizisten hinterher zu dem wohl teuersten Hotel der Stadt. Hier kostets das Zimmer das Vierfache. Was für eine Verarsche. Wir streiken! Nach erneuten Telefonaten willigen sie schliesslich ein, und wir bekommen das Zimmer günstiger. Erschöpft vom “ruhig bleiben”, schlafen wir frustriert ein.
Der nächste Morgen beginnt wie der letzte Tag aufgehört hat. Wir werden durch heftiges Klopfen an die Hoteltür geweckt. Drei Polizisten stehen davor: “Where do you come from? Why are you here? This town is not open for Aliens!!! You have to go!” Eine Dusche wird uns noch gelassen. Zum Frühstücken kommen wir aber nicht mehr. Auf direktem Wege werden wir zum Busbahnhof eskortiert und dort in den nächsten Bus gesteckt. Ob das jetzt die ganze Zeit so weiter geht? Wir wollen doch nur Fahrradfahren!!!




17. Dez: Auf der Suche nach der Sonne
Hunan

Über den Dächern der Stadt

Über den Dächern der Stadt

Hongjiang

Der Winter ist da. Nicht nur in Deutschland. Auch in China macht er sich mit nass-kaltem Wetter bemerkbar. Und die Sonne lässt sich – wenn überhaupt – nur noch für wenige Stunden blicken. So bleibt uns wenig Zeit, Radfahren, Sightseeing, Essen und Zelten unter einen Hut zu bekommen. Aber manche Orte erhalten gerade durch Dunkelheit und Nebel ihren Reiz…







Es ist Winter und die Sonne lässt sich nach 18.00 Uhr nicht mehr blicken - so schlendern wir in der Dunkelheit durch die Gassen von Hongjiang

Es ist Winter und die Sonne lässt sich nach 18.00 Uhr nicht mehr blicken - so schlendern wir in der Dunkelheit durch die Gassen von Hongjiang














Unser Kocher ist im Ruhestand - Für etwa einen Euro pro Portion gibts am Strassenrand immer leckeres Essen (Man sollte sich nur besser nicht allzu genau in der "Küche" umsehen! ;) )

Unser Kocher ist im Ruhestand - Für etwa einen Euro pro Portion gibts am Strassenrand immer leckeres Essen (Man sollte sich nur besser nicht allzu genau in der "Küche" umsehen! ;) )


Schmecken tut´s prima!

Schmecken tut´s prima!






Unser kleines Haus trotzt standhaft dem Regen

Unser kleines Haus trotzt standhaft dem Regen


Aber bei permanent feuchtem Wetter sind wir froh, dass Zelt auch mal an den Nagel hängen zu können

Aber bei permanent feuchtem Wetter sind wir froh, dass Zelt auch mal an den Nagel hängen zu können

16. Dez: Fenghuang
Fenghuang / Hunan




Fenghuang

Ein bisschen skeptisch nähern wir uns der Kleinstadt Fenghuang, denn sie ist als Touristenort bekannt. Doch obwohl hier einige dieser (meist Chinesen) herumschwirren, hat die Stadt einen ganz besonderen Charme. Das normale Leben nimmt zwischen Souvenirshops trotzdem seinen Lauf und die alten Holzhäuser geben einen authentischen Eindruck eines Chinas aus vergangenen Zeiten wieder.







Wir schlendern entlang der Stadtmauer.

Wir schlendern entlang der Stadtmauer.


Wir versuchen den touristischen Ecken auszuweichen.

Wir versuchen den touristischen Ecken auszuweichen.


^Genauso wie die Kinder die am Ufer "Chinaböller" im Wasser zum explodieren bringen.

Genauso wie die Kinder die am Ufer "Chinaböller" im Wasser zum explodieren bringen.










Am Ufer entdecken wir auch ein Boot mit den "berühmten" Kormoranen, die von Fischern zum Fangen der Fische abgerichtet werden.

Am Ufer entdecken wir auch ein Boot mit den "berühmten" Kormoranen, die von Fischern zum Fangen der Fische abgerichtet werden.


Aber hier gibt es nicht nur Fisch zum Essen...

Aber hier gibt es nicht nur Fisch zum Essen...


Die unterschiedlichsten Tiere werden vor den Restaurants zur Schau gestellt und vor den Augen der Gäste und Passanten bei Bestellung geschlachtet.

Die unterschiedlichsten Tiere werden vor den Restaurants zur Schau gestellt und vor den Augen der Gäste und Passanten bei Bestellung geschlachtet.














... 10 Minuten später.

... 10 Minuten später.

15. DEZ: Zugfahrt in eine andere Welt
Hunan

Mit dem Schlafzug geht es über Nacht ein Stück weiter Richtung Süden

Mit dem Schlafzug geht es über Nacht ein Stück weiter Richtung Süden

Zugfahrt in eine andere Welt

China ist 27 mal größer als Deutschland. Wenn man mit dem Zug von einer größeren Stadt in die nächste fährt, sind das nicht zwei, sondern gleich einmal 10 Stunden! Auf der China-Karte ist es nur ein winziger Teil, den wir mit der Bahn zurücklegen. In Realität rast der Nachtzug vorbei an etlichen in der Dunkelheit versteckten Orten und die Landschaft verändert sich rapide, während wir im ruckeligen Takt des Zuges auf den schmalen Pritschen schlummern.



Wir haben mit der Bahn in Richtung Süden in Hofffnung auf etwas Sonne etwas abgekürzt - doch was erwartet uns? Regen!

Wir haben mit der Bahn in Richtung Süden in Hofffnung auf etwas Sonne etwas abgekürzt - doch was erwartet uns? Regen!


Sperrgepäck wird in China üblicherweise vorweg mit dem "Cargozug" geschickt. Unsere Räder warten schon, als wir um 5 Uhr morgens am Bahnhof ankommen. Der Schalter öffnet erst 2 Stunden später...

Sperrgepäck wird in China üblicherweise vorweg mit dem "Cargozug" geschickt. Unsere Räder warten schon, als wir um 5 Uhr morgens am Bahnhof ankommen. Der Schalter öffnet erst 2 Stunden später...


Urplötzlich stehen wir inmitten einer neuen Landschaft

Urplötzlich stehen wir inmitten einer neuen Landschaft






Surreal stehen die Betonfeiler im Nebel. China, eine Großbaustelle.

Surreal stehen die Betonfeiler im Nebel. China, eine Großbaustelle.


Hinter der nächsten Kurve kommt er bestimmt! Der warme Süden!?

Hinter der nächsten Kurve kommt er bestimmt! Der warme Süden!?


Dicke Regenwolken über dichten Bambuswäldern

Dicke Regenwolken über dichten Bambuswäldern


Die schöne Landschaft tröstet uns darüber hinweg. (Erstaunlich viel Naturbewusstein: Man beachte den dezent platzierten Funkmasten!)

Die schöne Landschaft tröstet uns darüber hinweg. (Erstaunlich viel Naturbewusstein: Man beachte den dezent platzierten Funkmasten!)






Es wird tropischer... Nur die Temperaturen nicht

Es wird tropischer... Nur die Temperaturen nicht


Was aus dieser Riesenraupe wohl einmal wird?

Was aus dieser Riesenraupe wohl einmal wird?


Vielleicht ein solcher Schmetterling?

Vielleicht ein solcher Schmetterling?






Wenn man den Zeltplatz vor lauter Bäumen nicht findet.

Wenn man den Zeltplatz vor lauter Bäumen nicht findet.