Der heilige Berg
Der Huà Shan ist eines der fünf heiligen Gebirge in China. Das Gebirge ist wegen seiner steilen, malerischen Felswände und seiner gefährlichen Steige auf die Gipfel berühmt. Die bis zu 2100 Meter hohen Gipfel sind durch schmale Bergpfade verbunden, welche schon seit Jahrhunderten wegen ihrer Naturschönheiten genutzt werden.
Auf einem solchen Pfad wandern auch wir die vielen Stufen nach oben in Richtung Gipfel. Nach “deutschen” Richtlinien wäre dies wahrscheinlich nicht möglich, denn das wäre wohl gegen die Sicherheitsvorschriften. In China ist das anders. Es ist November und der Weg ist an vielen Stellen von einer Eisschicht überzogen, welche besonders die teilweise sehr steilen Treppen mit ihren kleinen, für chinesische Füße ausgelegten Stufen zu einer echten Herausforderung macht.
Über steile Pfade geht es nach oben...
Die zweite, schweißsparende aber lange nicht so abenteuerliche Option ist die Benutzung der Seilbahn.
Aber der steile Weg lohnt sich. Die Aussicht von den Gipfeln ist gigantisch!
Da halten sogar die Träger inne, die ihre schwere Last die Treppen hinauf schaffen.
Der Blick nach unten ist manchmal ziemlich angsteinflößend.
Wie an vielen Orten auf der Welt, hängen an den Geländern unzählige Vorhängeschlösser. Meist werden diese von Jungverliebten angebracht, die sich damit ewige Liebe schwören. Den Schlüssel wirft man danach in die Tiefe.
Gemischte Gefühle
China ist bisher eigentlich das günstigste Reiseland, wären da nicht die Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten. Durchschnittlich zahlen wir pro Mahlzeit 1-2 Euro und auch die Unterkünfte bleiben meist unter 7 Euro pro Person. Am Hua Shan, dem Gipfel der Dreistigkeit, was das Ausnehmen von Touristen angeht, schiessen wir weit über unser Tagesbudget hinaus. Busfahrt zum Berg: 66 RMB, Taxifahrt zum Ticketcenter: 10 RMB, Eintritt: 340 RMB, Busfahrt zum Eingang: 40 RMB, Übernachtung in einem sehr rustikalen 12 “Bett”-Zimmer: 160 RMB, Seilbahn: 160 RMB, Busfahrt zum Ausgang: 40 RMB. Das sind umgerechnet etwa 100 € !!!
Wir sind entsetzt und auch wenn die Landschaft versucht mit all ihrer Schönheit dagegen zu halten, so verlassen wir diesen Ort mit gemischten Gefühlen.
Wir verlassen den Berg mit gemischten Gefühlen...