Kapitel 25: Anadolu University
ESKISEHIR - TÜRKEI




Studentenleben

Das mit dem Studentenleben ist jetzt zwar schon eine Weile her, dennoch haben wir noch Kontakt zu einigen Professoren. Die Partneruniversität unserer ehemaligen Hochschule in Wiesbaden befindet sich in Eskisehir. So liegt es nicht allzu fern, dass wir beschließen einen kleinen “Umweg” einzulegen. Erst letztes Jahr war ich dort zu Besuch für ein Projekt der beiden Unis. Dr. Levend Kilic, mein türkischer Professor, ist besonders begeistert, dass wir dieses Mal statt mit dem Flugzeug mit dem Fahrrad von Deutschland anreisen und setzt alle Hebel in Bewegung uns den Aufenthalt in der Türkei so angenehm wie möglich zu gestalten!



Auf dem Weg nach Bilecik... Es geht hoch.

Auf dem Weg nach Bilecik... Es geht hoch.

Berg Eins

Mein Professor organisiert uns über einen Arbeitskollegen eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Campus der Stadt Bilecik, die auf dem Weg nach Eskisehir liegt. Was wir nicht wissen: Die Stadt liegt auf einem ziemlich hohen Berg! Ob es der Umweg Wert ist? Wir wollen die großzügige Einladung dennoch nicht ablehnen. Ursprünglich sollte unsere Route durch das Tal führen, aber nun quälen wir uns den kompletten Anstieg zur Uni hinauf. Ein LKW hält neben uns! “Seid ihr sicher, dass ihr da hoch fahren wollt? Rampa, Rampa” (Steil, Steil). Auch das Gästehaus der Universität bietet sich als Taxi an. Wir bleiben stur. Sind doch nur 10 Km! Das müssten wir in einer Stunde schaffen… Aus Einer wurden Drei und so kommen wir fix und fertig an der Universität von Bilecik an. Kadir unser Kontakt wartet schon ungeduldig. Stolz zeigt er uns zusammen mit einem Empfangskomitee das Universitätsgelände und Gästehaus, indem normalerweise nur Professoren untergebracht werden. Wir fühlen uns geehrt. Lorena versucht die Erwartungen der Gastgeber zu besänftigen: “Wir fahren doch nur Fahrrad.” Doch das hilft Nichts. Am nächsten Morgen werden wir mit einem wunderbaren Frühstück verwöhnt, als wären wir hoher Staatsbesuch. Die Quälerei vom Vortag hat sich gelohnt. Auch die Abfahrt entschädigt mit toller Aussicht und 50km/h.



Nobles Frühstück! Ja, wir führen wirklich ein anstrengendes Outdoorleben...

Nobles Frühstück! Ja, wir führen wirklich ein anstrengendes Outdoorleben...






Wir wählen anstatt des recht flachen und direkten Highway den Weg durch das Inland und werden belohnt mit einer traumhaften Landschaft.

Wir wählen anstatt des recht flachen und direkten Highway den Weg durch das Inland und werden belohnt mit einer traumhaften Landschaft.


Berge kommen in Sicht.

Berge kommen in Sicht.




Erst mal eine Pause machen...

Erst mal eine Pause machen...






Oje, jetzt werden wir ausgenommen! Timm schlackern die Beine. Doch die beiden freundlichen Beamten möchten uns nur mit der Route behilflich sein.

Oje, jetzt werden wir ausgenommen! Timm schlackern die Beine. Doch die beiden freundlichen Beamten möchten uns nur mit der Route behilflich sein.


Wunderschöne letzte Ruhestätte. Mohnbewachsen vor traumhafter Kulisse. Wir entschliessen uns dennoch weiter zu fahren!

Wunderschöne letzte Ruhestätte. Mohnbewachsen vor traumhafter Kulisse. Wir entschliessen uns dennoch weiter zu fahren!









Berg Zwei

Man sollte den Menschen nicht alles glauben. Zumindest nicht, wenn man sich erkundigt, welche Route die Fahrradfreundlichste ist. Denn in den Dörfern in der Türkei fährt Niemand Fahrrad! Man fährt Auto! Warum? Das zeigt sich uns heute überdeutlich. Wir entdecken ein Schild mit der Aufschrift “Eskisehir” – unser heutiges Tagesziel – 34 Kilometer. Das ist wesentlich kürzer, als die Strecke, welche wir uns ausgesucht hatten. Zwei ältere Männer sehen uns ratlos auf unsere Karte schauen und kommen näher. Mit Händen, Füßen und etwas Türkisch versuchen wir heraus zu finden, ob die hier abgehende, kürzere Route sehr steil sei. “Kein Unterschied!” ist die Auskunft. Na dann! Wir treten motiviert in die Pedale. Vielleicht schaffen wir es ja doch am frühen Mittag in der Stadt anzukommen.
Ein paar Kurven später verpufft der Hoffnungsschimmer wie eine Seifenblase. Ich bin mir ganz sicher: Der Berg hat kein Ende! Die Strasse steigt permanent weiter gen Himmel. Das Fahrgefühl ist jedoch eher Höllenähnlich. Die Sonne steht hoch oben am Himmel und brennt auf uns herunter. Ich kann kaum noch hundert Meter fahren ohne danach wieder kurz anzuhalten, damit sich meine verkrampften Oberschenkelmuskeln wieder entspannen können. Wer kam eigentlich auf die Idee mit dem Fahrrad nach China zu fahren? Ich glaube, ich bin gar nicht der Typ für so Etwas. Eigentlich würde ich viel lieber irgendwo im Schatten liegen und ein Buch lesen. Oder einfach Schlafen. Nein, jetzt sitze ich hier auf einem völlig überladenen Fahrrad und fahre bei 34 Grad einen Berg hinauf!
Ich wünsche mir so sehr, dass einer der vorbeifahrenden Kleinlastwagen anhält und uns auf seiner Ladefläche mit nach Oben nimmt. Keiner hält an. Wahrscheinlich wollen sie unser sportliches Ego nicht in Frage stellen. Und eigentlich möchte ich das auch nicht. Zusammen reißen. In die Pedale treten! Berg hoch fahren! Einige Stunden und wenige Kilometer später haben wir es tatsächlich geschafft. 1200 Meter! Wir können es kaum erwarten die mühevoll erarbeiteten Höhenmeter hinunterzurollen! Doch die ernüchternde Wahrheit zeigt sich schnell. Eskisehir liegt auf 800 Meter und so rollen wir gerade einmal erbährmliche 400 Meter herunter, nachdem wir uns über Stunden Berg hoch gestrampelt haben. Lieber Gott, falls du noch ein mal eine Erde designst, vielleicht kannst du das mit der Schwerkraft und den Bergen ein wenig überdenken.



Es ist kein Ende in Sicht!

Es ist kein Ende in Sicht!


Höhenprofil

Höhenprofil


Nach Stunden geht es endlich nach unten. Yipieeeh!

Nach Stunden geht es endlich nach unten. Yipieeeh!

Eskisehir

Prof. Levend Kilic empfängt uns freudig am Universitätseingang und hat sich Einiges für unsere Zeit in Eskisehir einfallen lassen. Nach einer erfrischenden Dusche geht es direkt in ein Restaurant, welches sich auf dem riesigen Unicampus befindet. Dort werden wir der ESDAG Gruppe vorgestellt. (ESDAG= Eskisehir – Berg) Es ist eine Interessengemeinschaft für Fahrrad und Outdoor Sport. Sie kommen gerade von einem Event an der türkischen Süd-Küste, wo sich hunderte Biker treffen und welches jedes Jahr stattfindet. Lustigerweise hat dort auch das Pärchen teilgenommen, welches wir in Istanbul kennengelernt haben. So schließt sich wieder einmal der Kreis!



Routenbesprechung

Routenbesprechung


Lorena und Levend. In der Hand die Vordrucke des Buchprojekts "Exploring the City" der Anadolu University und der Hochschule Rhein-Main. Liebe Grüße an Gregor Krisztian, Guido Ludes und das gesamte Team!

Lorena und Levend. In der Hand die Vordrucke des Buchprojekts "Exploring the City" der Anadolu University und der Hochschule Rhein-Main. Liebe Grüße an Gregor Krisztian, Guido Ludes und das gesamte Team!





Der nächste Tag ist komplett verplant. Wir verbringen die Zeit mit Levend auf dem Campusgelände. Er führt uns herum. Stellt uns Leuten vor und hilft uns einige Dinge zu organisieren. Sogar ein Interview-Termin für eine türkische Zeitung steht auf dem Programm. Leider bleibt uns danach gerade noch eine Stunde, um durch die Stadt zu hetzen und einige Dinge zu erledigen, bis der nächste Programmpunkt auf uns wartet. In einer Bar, die wie für Reisende gemacht ist, treffen wir uns erneut mit Levend. Er stellt uns seine “Trekking-Gruppe” vor. Die Männer mit den verschiedensten Berufen treffen sich hier jede Woche zum Stammtisch. Eine gesellige Runde.



Danach geht es direkt weiter zum Vortrag der ESDAG-Gruppe. Der kleine Raum ist voll mit Leuten und es ist schwül-warm. “Habt ihr einen USB-Stick dabei?” Äh, wie jetzt? Erschrocken schauen wir uns an. Anscheinend gehen nicht WIR zu einem Vortrag. Wir SIND der Vortrag. Etwas überrascht stehen wir nun vor den rund dreißig Leuten, deren Blicke neugierig auf uns gerichtet sind. Zum Glück gibt es Internet, so dass wir kurzentschlossen unsere Webseite vorstellen. Und es scheint kaum aufzufallen, dass wir keinerlei Ahnung hatten, was uns erwartet.







Unser persönlicher Türkisch Dolmetscher übersetzt fleißig unseren englischen Vortrag

Unser persönlicher Türkisch Dolmetscher übersetzt fleißig unseren englischen Vortrag






ESDAG-Gruppe

ESDAG-Gruppe


Ein kühles Bier nach getaner Arbeit!

Ein kühles Bier nach getaner Arbeit!


Ankunft in Safranbolu

Ankunft in Safranbolu

Mit dem Bus von Eskisehir nach Safranbolu

Die Busfahrt erscheint uns anstrengender als ein Tag Fahrrad fahren. Auch wenn die türkischen Busse mit einem Entertainment Angebot aufwarten, das mit dem mancher Airline mithalten kann: Internet, Filme und Musik sind per Touchscreen auswählbar. Dazu bekommt man Tee, Wasser, Cola und Kekse serviert.
Müde vom Herumsitzen kommen wir am Abend in Safranbolu (UNESCO Weltkulturerbe) an und sind Levend unglaublich dankbar, dass er auch hier für uns eine Unterkunft organisiert hat. Wo wir wohl unterkommen? Nach einigem Herumfragen finden wir schließlich die Adresse von unserem Notizzettel. Mit offenen Mündern stehen wir da! Es ist ein traditionelles Haus mitten in der “Altstadt”. Das Zimmer ist riesig und liebevoll antik eingerichtet. Wow! Ein herzliches Dankeschön für diese wundervolle Unterkunft!



WE ARE in Safranbolu

WE ARE in Safranbolu


Ausruhen und endlich mal wieder die Familie sehen.

Ausruhen und endlich mal wieder die Familie sehen.


Alle Zimmer sind traditionell restauriert

Alle Zimmer sind traditionell restauriert


Blick über Safranbolu. Die Stadt war ursprünglich eine Etappenstation an einem der Zweige der sogenannten Seidenstraße. 700 Jahre lang war Safranbolu ein wichtiger Stützpunkt der Ost-West-Handelskarawanen

Blick über Safranbolu. Die Stadt war ursprünglich eine Etappenstation an einem der Zweige der sogenannten Seidenstraße. 700 Jahre lang war Safranbolu ein wichtiger Stützpunkt der Ost-West-Handelskarawanen.


Kapitel 24: Netherlands vs. Germany
WEST TÜRKEI




Wir setzen über

Deutsche sind immer pünktlich? Wir geben uns alle Mühe den guten Ruf zu zerstören. Wie immer verlassen wir das Hotel auf die letzte Minute, so dass es nun wirklich knapp wird die Fähre nach Yalova zu erreichen. Hinzu kommt, dass wir vor einem Berg aus Gepäck und zwei Fahrrädern stehen, aber unser Anhänger nun fehlt! In Eile und mit etwas Kreativität zurren wir Alles fest und schwingen uns nach einer Pause von zehn Tagen endlich wieder in den Sattel. Zum Glück ist der Hafen nicht weit entfernt und wir schlängeln uns in rasantem Tempo durch den Verkehr. Als wir uns schon fast am Ziel glauben, wartet die nächste Überraschung auf uns: Gepäckkontrolle! Während wir völlig gestresst unsere Räder entladen und die Taschen durch das Röntgengerät befördern, fällt uns das Pärchen vor uns beinahe gar nicht auf. Sie sind ebenfalls damit beschäftig, eine Menge Taschen an ihren Fahrrädern anzubringen. Da wir alle versuchen die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen, beschränkt sich das Gespräch auf “Woher kommt ihr?” und “Wohin geht die Reise?” und wir beschließen die weitere Unterhaltung auf die Fähre zu verlegen. So rollen dann schließlich gerade noch rechtzeitig vier bepackte Räder auf das Schiff. Hier andere Reiseradler zu treffen ist nicht aussergewöhnlich, da Istanbul der Knotenpunkt zwischen Europa und Asien ist. Jeder Reisende, dessen Route südlich des Schwarzen Meeres verläuft, kommt wohl oder übel in Istanbul vorbei. Und auch Anna und Wieger aus Holland sind auf dem Weg nach Fernost. Als “Endziel” haben sie sich Neuseeland vorgenommen. Vor lauter Geschnatter vergessen wir beinahe einen letzten Blick auf Istanbul zu werfen, welches sich noch einmal in voller Schönheit präsentiert. Die Hagia Sophia und die Blaue Moschee thronen mächtig über dem bewegten Hafen. Goodbye Europa!



Mit der Fähre auf die asiatische Seite. Das Fahren über die mächtigen Bosporus Brücken ist nicht erlaubt.

Mit der Fähre auf die asiatische Seite. Das Fahren über die mächtigen Bosporus Brücken ist nicht erlaubt.


Wir rollen gen Asien...

Wir rollen gen Asien...

Kaltes Wasser. Heißes Wasser.

Lorena: Da unsere Route für einige Kilometer den selben Verlauf nimmt, beschließen wir zusammen weiter zu fahren. Ich denke uns alle treibt die Neugier, wie wohl die Anderen ihren Reise-Alltag bewerkstelligen. Wieder einmal stelle ich fest, dass es nicht gut ist eine zu lange Pause einzulegen! Mein Körper will nicht so wie ich und mir fällt es schwer mit den flotten Holländern Tempo zu halten. Während unserer Ruhepause in Istanbul war ich etwas erkältet und bin anscheinend noch nicht hundertprozentig davon erholt. Ziemlich schnell bin ich außer Puste. Da kommt es mir ganz gelegen, dass wir gezwungenermaßen einen längeren Stopp in Orthangazi einlegen müssen, da der Himmel mit Blitz und Donner Literweise Wasser über uns ausleert. Durch die Strassen fließen regelrechte Sturzbäche. Nach dem nasskalten Schauer kommt es uns gerade recht, dass sich angeblich in der Nähe des Sees eine heiße Quelle befinden soll!










Timm: Ich bin voller Vorfreude, als wir zu viert von der Fähre rollen. Gespannt auf die kommenden zwei Tage, in denen wir zusammen Zeltwand an Zeltwand schlafen, Essen und Erlebnisse teilen! Zusammen Fahrrad fahren. Niemand hat uns gezeigt, wie man so ein Langzeit-Nomadenleben führt. Wie man den Alltag bewältigt. Wie man improvisiert und wie man repariert. Deshalb haben wir uns schon die ganze Reise darauf gefreut einmal ein paar Tage mit anderen Fahrradreisenden zu verbringen, um Erfahrungen und Tipps auszutauschen. Doch schon nach wenigen Metern stelle ich fest, dass ich nicht bedacht habe, dass jeder Reisende auch seine eigene Art zu Reisen hat. Wieger und Anna legen ein enormes Tempo vor und nach nur wenigen Kilometern und Höhenmetern hat sich ein große Lücke zwischen uns gebildet. Immer wieder müssen sie anhalten, um auf uns zu warten. Und wir sind noch platter als sonst, da wir versuchen mitzuhalten. Dennoch ist es erfrischend zu sehen, wie locker und ungezwungen die beiden Holländer auf jung und alt zugehen. Mit kleinen Stickern ihres Logos können sie die Kinder jedes Dorfes für sich begeistern! Das ist eine super Idee und so werden wir wohl auch in der nächsten größeren Stadt Postkarten drucken gehen!



Nass! Wo ist denn jetzt die heiße Quelle?

Nass! Wo ist denn jetzt die heiße Quelle?

Leider ist unser Türkisch nicht ausreichend die Wörter auf den Schildern zu entziffern und wir schauen neidisch auf das kleine Gerät, welches Anna aus ihrer Tasche zieht: Ein elektronisches Wörterbuch! Warum sind wir nicht auf die Idee gekommen so etwas mit zu nehmen? Das Wort, welches sie sich auf türkisch für “heiße Quelle” übersetzen lässt, klingt zwar eher chinesisch, aber der alte Herr, den wir fragen, weist uns mit geradeaus, links und rechts Bewegungen einen Weg. Und tatsächlich sprudeln bald darauf heiß dampfende Wasserfälle aus dem Hang entlang der Strasse. Wir folgen einem Schild – auf dem wieder das “Chinesiche Wort” steht – in eine kleine Strasse und stehen kurze Zeit später vor einem kleinen türkisblauen Badesee. Der geschäftstüchtige Türke ist wenig beeindruckt von den vollbepackten Rädern und erklärt uns sogleich, dass das Schwimmen in dem warmen Nass drei Lira pro Person kostet. “Dürfen wir denn dann auch hier Campen?” Er schaut uns nickend an, überlegt kurz: “Evet, evet… Zehn Lira!” Das wir für unseren Schlafplatz Geld bezahlen sollen, passt nicht ganz in unseren Plan vom Baden in einer natürlichen heißen Quelle inmitten türkischer Natur. Da nun vier Leute darüber entscheiden müssen, wie wir weiter vorgehen, dauert es einige Minuten, bis wir uns dann entschließen nach einem anderen Platz zu suchen. Doch prompt als wir gerade wieder aufbrechen wollen, gibt Wiegers kleines Rädchen zum Umlenken der Kette mit einem lauten Knacks den Geist auf! Damit ist die Entscheidung von alleine gefallen. Wir bleiben. Nun muss nur noch über den Preis diskutiert werden. Wieger zeigt, was er in der Türkei gelernt hat und bietet 20 TL für Schwimmen und Campen für uns alle und bleibt so lange mit verschränkten Armen vor dem Mann stehen bis dieser nach einer Weile endlich nachgibt und muffelig sagt “Tamam! Ok!”.
Während Wieger versucht sein Rad zu reparieren, kochen Timm, Anna und ich das Essen. Interessiert kommt ein Mann näher und fragt uns über unser Vorhaben aus. Es stellt sich heraus, dass er aus Aserbaidschan kommt. Leider spricht er nur sehr schlecht Englisch und daher fällt die Unterhaltung eher knapp aus. Er schenkt uns eine Flasche hausgemachten, georgischen Obstbrand. Entgegen aller ärztlichen Ratschläge wollen wir mit vollem Magen eine Runde Schwimme gehen. Es ist inzwischen Dunkel und wir haben das in der kühlen Nacht dampfende Wasser für uns allein.



Das warme Wasser dampft bei nächtlichen kühlen Temperaturen! Herrlich!

Das warme Wasser dampft bei nächtlichen kühlen Temperaturen! Herrlich!


Mehr oder weniger erholt sitzen wir am Morgen zusammen beim Frühstück

Mehr oder weniger erholt sitzen wir am Morgen zusammen beim Frühstück


Wer wohl schneller im Zusammenpacken ist? Deutsche oder Holländer?

Wer wohl schneller im Zusammenpacken ist? Deutsche oder Holländer?

Glück im Unglück?

Wieger kann sein Fahrrad soweit reparieren, dass er ohne zu Schieben die nächsten 20 Kilometer bis nach Iznik fahren kann. Dort angekommen nehmen wir nun doch gerne Gürsels Hilfe an. (Mit ihm hatten wir uns in Istanbul getroffen. Ihm gehören dort die drei Fahrradläden). Per Telefon fragen wir ihn, ob er einen Fahrradladen in Iznik kennt, der Wieger mit Ersatzteilen aushelfen kann. Nur wenige Minuten später kommt ein Freund von Gürsel mit dem Rad angerollt und startet mit Timm und Wieger eine “Ersatzteil-Such-Aktion” durch ganz Iznik.




Timm: Wir treffen uns mit Ferhat, dem Freund von Gürsel. Während die Mädels in einem kleinen Park an der historischen Stadtmauer zurückbleiben, fahren Wieger und ich mit Ferhat zu verschiedenen “Fahrradhändlern”. Leider kann uns Niemand helfen und so bekommen wir auf der Ersatzteilsuche auch noch eine kleine Stadtführung.
Iznik ist eine wunderschöne historische Kleinstadt! Nach der fünften Werkstatt, die meistens eher auf Motorräder und Mopeds ausgelegt sind, werden wir fündig! Wieger bekommt zwei gebrauchte Derailleur Rädchen und eines als Ersatz! Mal wieder müssen wir nichts dafür bezahlen. Das ist Ehrensache!



Ersatzteilsuche Teil 1

Ersatzteilsuche Teil 1


Gerade technische Dinge sind manchmal schwer zu erklären, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht!

Gerade technische Dinge sind manchmal schwer zu erklären, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht!


Am Ende klappt es dann doch! Danke Ferhat!!!

Am Ende klappt es dann doch! Danke Ferhat!!!


Tipps für die Route erhalten wir auch noch...

Tipps für die Route erhalten wir auch noch...


Iznik

Iznik






Es regnet, es regnet. Die Erde wird nass...

Es regnet, es regnet. Die Erde wird nass...





Es ist als würde man durch das Paradies fahren. Entlang der Strasse sieht man Obstbäume und Olivenhaine wohin das Auge reicht. Pralle, rote Kirschen verleiten uns immer wieder zum Anhalten. Das Wetter ist nicht ganz so paradisisch. Immer wieder prasselt mal mehr, mal weniger starker Regen herunter. An unseren wasserfesten Klamotten perlt der Regen wunderbar ab. Die Strasse ist mit solch einem Effekt leider nicht ausgerüstet. Ganz im Gegenteil. Sie befindet sich im Bauzustand und der lehmige Boden wird zur Matschpiste. Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir kein gutes Omen für die beiden Holländer sind. Die Strasse ist jetzt extrem glitschig, so dass Wieger stürzt. Wir sind glücklich, dass unsere Reifen sich nun endlich beweisen können und wir kaum Probleme haben das Fahrrad durch den Matsch zu steuern. Dennoch küren wir den Lehm, der sich an den Fahrrädern festklebt auf den Namen “Turkish Mud”. Eine widerspenstige, klebrige Masse!



Wundervolle Aussicht. Nicht so wundervolle Strasse...

Wundervolle Aussicht. Nicht so wundervolle Strasse...





Unmittelbar an dem Punkt, wo sich Morgen unsere Wege trennen werden, schlagen wir auf einer Wiese unser Zelt auf. Wenn man den Müll ausblendet, der hier überall herum liegt, ein wirklich netter Campingplatz. Ach ja. Und nicht zu vergessen die zwei Hunde die aus einem Gebüsch heraus lautstark ihr Revier verteidigen. Wir kochen und essen noch gemeinsam, sind aber an diesem Abend zu müde noch lange zusammen zu sitzen. Wir verabschieden uns am nächsten Morgen, sind gespannt ob sich unsere Wege vielleicht noch einmal kreuzen – denn bekanntlich trifft man sich ja immer zwei Mal im Leben – und gehen nun wieder zu Zweit auf die Reise.



Die Frauen bei der Hausarbeit!

Die Frauen bei der Hausarbeit!


THANK YOU BIKEPUNKS! Was really nice to travel with you!!! We will meet in Ruhrpott again! haha!

THANK YOU BIKEPUNKS! Was really nice to travel with you!!! We will meet in Ruhrpott again! haha!




Kapitel 23: Istanbul
ISTANBUL




Stadt der Kontraste

Man kann sich wohl Wochenlang in Istanbul aufhalten und entdeckt doch immer wieder neue interessante Orte. Spannend finden wir das Aufeinandertreffen von Tourismus und normalem Leben. Den unterschiedlichen Umgang mit der Religion. Frauen gehüllt in Schwarz schweben neben jungen Türkinnen im Minirock und Highheels. Ein Pferd galoppiert vor einer hölzernen Kutsche entlang einer Hauptstrasse neben einem glänzenden Range Rover. Das überall gegenwärtige Wuseln tausender Menschen. Der in der gesamten Stadt hallende Gesang der Imame. Das Aufeinandertreffen von Moderne und Historie, welches sich zum Beispiel eindrucksvoll in der Architektur wiederspiegelt. Der Geruch von verbrannten Kastanien, Fisch und orientalischen Gewürzen.



Immer in Bewegung - der Hafen

Immer in Bewegung - der Hafen


Kontrast zum Outdoorleben: Frühstück im Guesthouse der Anadolu University

Kontrast zum Outdoorleben: Frühstück im Guesthouse der Anadolu University


Mit phänomenalem Ausblick über Istanbul

Mit phänomenalem Ausblick über Istanbul


Belebtes Istanbul

Belebtes Istanbul






Gewinner: Galatasaray!

Gewinner: Galatasaray!


Grand Bazar

Grand Bazar






Ich gebe dir 100 TL für den Teppich! Das ist mein letztes Angebot!

Ich gebe dir 100 TL für den Teppich! Das ist mein letztes Angebot!


Gewürzmarkt...

Gewürzmarkt...






Unser Bäcker um die Ecke. Frisches Brot direkt aus dem Ofen! Lecker!

Unser Bäcker um die Ecke. Frisches Brot direkt aus dem Ofen! Lecker!

















Biker Treffen

Am Galata Tower warten wir auf Gürsel und seine Frau. Er betreibt drei Fahrradläden in und um Istanbul und hat uns für unseren Aufenthalt seine Hilfe angeboten, falls wir sie benötigen. Während wir auf ihn warten erhält ein Rad, das einsam an der Turm-Mauer lehnt, unsere gesamte Aufmerksamkeit. Brooks Sattel, Rohloff-Schaltung, Schwalbe Marathon Reifen und Lowrider Gepäckhalter. Schon wieder ein Weltreisender? Allerdings sieht es dafür viel zu sauber aus. Beinahe so, als wäre es noch nie benutzt worden. In diesem Moment entdecken wir fast zeitgleich Gürsel sowie den Besitzer des Fahrrads. Da wir alle das selbe Thema haben, sitzen wir kurze Zeit später zusammen an einem Tisch und philosophieren über Fahrradreisen und die schönsten Routen der Türkei.



Nettes Zusammensitzen und Plaudern bei Tee. Gürsel links. Rechts die beiden Fahrradfahrer, die gerade am planen einer ähnlichen Reise sind.

Nettes Zusammensitzen und Plaudern bei Tee. Gürsel links. Rechts die beiden Fahrradfahrer, die gerade am planen einer ähnlichen Reise sind.


In der Innenstadt von Istanbul erspähen wir einen verdächtigen Radfahrer. Sein Rad mit Rohloff und Gepäckträger ist doch für eine längere Reise ausgestattet? Und tatsächlich. Armin ist unterwegs in Richtung Indien.

In der Innenstadt von Istanbul erspähen wir einen verdächtigen Radfahrer. Sein Rad mit Rohloff und Gepäckträger ist doch für eine längere Reise ausgestattet? Und tatsächlich. Armin ist unterwegs in Richtung Indien.





Gemütliche 40 Km Tour durch Istanbul

Einen großen Teil unserer Zeit in Istanbul verbringen wir damit unseren VISA hinterher zu jagen. Hinfahren, beantragen, Dollar besorgen, bei der passenden Bank einzahlen. Warten. Wieder hin fahren …
Hinzu kommt, dass die Konsulate ein ganzes Stück ausserhalb des Stadtzentrums liegen. Doch dadurch lernen wir Teile Istanbuls kennen, die sonst wahrscheinlich nicht auf unserer “Must-see”-Liste gestanden hätten. Um das Usbekische Visum abzuholen, beschließen wir eine kleine Fahrradtour nach Istinye im Norden des europäischen Teils der Stadt zu machen. Am Ende “umsonst”, da der Konsul noch nicht das OK aus Usbekistan erhalten hat!


Auch mal ein schönes Gefühl: Das Fahren ohne Gepäck.

Auch mal ein schönes Gefühl: Das Fahren ohne Gepäck.


Entlang des Bosporus zur Usbekischen Botschaft

Entlang des Bosporus zur Usbekischen Botschaft





Mysteriöse Pakete

Das Telefon klingelt. Die Nummer ist nur fünfstellig und ich vermute, dass es ein Werbeanruf ist. Als ich dran gehe quaselt Irgendwer etwas Unverständliches auf Englisch. Außer unserer Familie hat doch Niemand unsere türkische Nummer? Ich lege auf. Doch es klingelt prompt wieder. Diesmal geht Timm dran. “Mr. Timm Wagenknecht?” Der Mix aus einer schlechten Verbindung und einem starken türkischen Akzent macht eine Verständigung unmöglich. Es ist der türkische Zoll! Anscheinend befindet sich ein Päkchen, an uns adressiert, am türkischen Flughafen. Da es einen unerklärlichen Inhalt enthält, darf es allerdings nicht an uns heraus gegeben werden! Wir sind etwas irritiert, da wir kein Paket erwartet haben. Wir rufen bei unserer Familie an, um herauszufinden wer etwas damit zu tun haben könnte. Kurz darauf erhalten wir eine Email, die weitere Details erläutert: Unser Sponsor Engelhorn Sports wollte uns mit einem “Survival Kit” den Tag versüßen! Es beginnt ein Kampf um das Paket. Wir versuchen dem Zoll den Inhalt des Pakets zu beschreiben. Hier besteht definitv kein Unterschied zu Deutschland: Man erklärt der ersten Person am Telefon, die Situation, dieses sagt “einen kleinen Moment bitte” und man wird prompt zur nächsten Person weitergeleitet. Am Ende sind es die Energie-Riegel, die dem Zoll suspekt vorkommen. Entweder wir bezahlen 80 Dollar und holen das Paket persönlich ab, oder wir lassen es zurück an den Empfänger schicken. Schade! Unser Körper hatte sich schon so sehr auf den Energie-Schub gefreut!!! Doch scheinbar hat Jemand beim türkischen Zoll das gleiche Verlangen! Danke liebes Engelhorn Team für eure herzliche Mühe und viele Grüße!



Während wir durch die Stadt laufen halten wir immer mal wieder Ausschau nach einem passenden Karton. Vor einem kleinen Eisenwaren Laden werden wir fündig. Wir fragen nach dem Preis und bekommen den riesigen Karton einfach geschenkt! Perfekt

Während wir durch die Stadt laufen halten wir immer mal wieder Ausschau nach einem passenden Karton. Vor einem kleinen Eisenwaren Laden werden wir fündig. Wir fragen nach dem Preis und bekommen den riesigen Karton einfach geschenkt! Perfekt



Eine schwere Entscheidung – ein schweres Paket

Das sind ja gute Aussichten. Wo wir doch auch ein riesiges Paket in die Heimat schicken wollen, um so viel “Balast” wie möglich für die türkischen Berge abzuwerfen. Im Hotel versinken wir im Chaos. Das Hotelzimmer sieht nach kurzer Zeit aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen! Was geht zurück, was bleibt bei uns? Bei manchen Sachen fällt uns die Entscheidung leicht, bei anderen Dingen leider nicht. So entschliessen wir auch schweren Herzens uns von unserem treuen Begleiter BOB zu trennen. BOB, du warst uns ein treuer Gefährte. Zuverlässig und hilfsbereit! Hast uns nie im Stich gelassen und uns einen hohen Grad an Luxus und Komfort geboten! Dennoch glauben wir, dass deine Sechs Kilo in Zukunft gegen Wasser eingetauscht werden müssen! Durch unser Kamera Equipment ist unser Gepäck wohl eindeutig schwerer als das aller anderen Fahrrad-Reisenden. Schließlich tragen wir ein 20 Kilogramm schweres Paket quer durch die Stadt zur Türkischen Post. Ein bisschen ängstlich lassen wir es dort zurück und hoffen, dass es schnell den Weg nach Hause findet!



Bis bald treuer Gefährte!

Bis bald treuer Gefährte!


Die Hotelangestellten schauen etwas verwirrt aus der Wäsche als wir mit dem riesigen Karton aus unserem Hotelzimmer kommen...

Die Hotelangestellten schauen etwas verwirrt aus der Wäsche als wir mit dem riesigen Karton aus unserem Hotelzimmer kommen...

KAPITEL 22: Letzte Meter auf europäischem Boden
TÜRKEI




Die erste sportliche Herausforderung

Wir wussten, dass die Türkei auf uns mit vielen Bergen wartet. Darauf haben wir uns mental eingestellt. Unsere erste sportliche Herausforderung erhalten wir jedoch schon vor der türkischen Grenze. Der Grenzübergang liegt auf etwa 700 Metern. Doch natürlich führt die Strasse vorher noch einmal hinunter zu einem Flussbett, so dass die kleine “Bergtour” praktisch ab einer Höhe von Null beginnt. So arbeiten wir uns bei brennender Sonne die schmale, kurvige Strasse hinauf. Der gesamte Tourismus-Grenz-Verkehr scheint diese Strasse zu nutzen. In den engen Serpentinen begegnen uns die ersten Autos mit türkischem Kennzeichen und Reisebusse hupen uns aufmunternd zu, was uns sehr motiviert nicht schon am nächsten schattigen Plätzchen unser Zelt aufzuschlagen. Meine Beine zittern schon vor Erschöpfung, als da plötzlich dieses Schild vor uns auftaucht, auf dem die erlösenden Worte stehen: “Türkische Grenze 3 Km”.


Ab der letzten bulgarischen Stadt vor der Grenze - Malko Tarnowo - geht es steil bergauf.

Ab der letzten bulgarischen Stadt vor der Grenze - Malko Tarnowo - geht es steil bergauf.

 

Unsere erste, recht harte Übernachtung auf türkischem Boden...

Unsere erste, recht harte Übernachtung auf türkischem Boden...

 

Am nächsten Tag geht es auf der gut ausgebauten breiten Strasse lange Strecken bergab...

Am nächsten Tag geht es auf der gut ausgebauten breiten Strasse lange Strecken bergab...

 

Helm fest ziehen! (Lieben Gruß an Timms Bruder Jens)

Helm fest ziehen! (Lieben Gruß an Timms Bruder Jens)

 

Die folgende Meldung ist für die Eltern von Lorena und Timm nicht geeignet: Wir haben soeben unsere neue Höchstgeschwindigkeit von 68,6 km/h erreicht!!!!!!!!!!!!! Nochmal!!!!!!!!!!!!

Die folgende Meldung ist für die Eltern von Lorena und Timm nicht geeignet: Wir haben soeben unsere neue Höchstgeschwindigkeit von 68,6 km/h erreicht!!!!!!!!!!!!! Nochmal!!!!!!!!!!!!

 

Neben rasanten Abfahrten sorgen eiskalte Quellen...

Neben rasanten Abfahrten sorgen eiskalte Quellen...

 

...und kleine Bäche immer wieder für die nötige Abkühlung!

...und kleine Bäche immer wieder für die nötige Abkühlung!






Wir finden ohne Probleme Zeltplätze in ruhiger, Stadtferner Lage.

Wir finden ohne Probleme Zeltplätze in ruhiger, Stadtferner Lage.

Die Gang

Die ersten Einladungen zum Teetrinken, die uns oft vom Strassenrand zugeworfen werden, habe ich höflich abgelehnt, bis Lorena sich genervt beschwert, dass sie aber gerne mal einen Tee trinken würde. (Anmerkung Lorena: Lieber Timm, es wäre schön, wenn ich einmal etwas netter in deinen Erzählungen wegkommen würde!) Kurz darauf kommt auch schon die nächste Einladung. Diesmal überraschenderweise auf Deutsch. Der Typ scheint mir suspekt, aber ich habe Lorenas Gejammer (Entschuldigung Lorena!) noch in meinen Ohren und so nehme ich die Einladung an. Wir setzen uns mit Turgat an einen Tisch vor einem Friseursalon. Seine Kumpels sitzen im Halbkreis um uns herum. Sie stellen neugierig Fragen. Turgat übersetzt auf Deutsch. Er hat früher einmal am Frankfurter Hauptbahnhof T-Shirts bedruckt, bis er Ende der 90er wegen krimineller Machenschaften ausgewiesen wurde. Jetzt lebt Turgat wieder in seinem Heimatdorf, ist Nachtwache bei einer türkischen Tankstellenkette, frisch verheiratet und hat einen Esel, wie er uns stolz erzählt. Wir fühlen uns in der geselligen Männerunde gut aufgehoben. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite sitzen die alten Herren des Dorfes. Turgats Cousin führt den Friseursalon hinter uns. Als wir erzählen, dass wir schon länger keine Dusche mehr hatten, bieten sie uns eine Haarwäsche an. Kurz darauf sitzen wir im Salon und waschen uns die Haare. Danke Turgat!










DANKE! Und liebe Grüße an euch!

DANKE! Und liebe Grüße an euch!

Reisebekanntschaft

Die letzten Tage ist uns immer wieder ein alter Mercedes-Bus aufgrund seines französischen Kennzeichens aufgefallen. Weltreisende? Gerade als ein grollendes Gewitter über uns schwebt (wir befinden uns zu diesem Zeitpunkt am höchsten Punkt in einem Umkreis von zehn Kilometer), fährt der Bus wieder an uns vorbei und hält diesmal passenderweise an. Während der Regen hinunter prasselt, sitzen wir bei den beiden freundlichen Franzosen im Fahrzeug und tauschen uns aus.










Tausche Auto gegen Fahrrad!

Timm: Bei 34 Grad schleichen wir die relativ schwach befahrene Strasse bergauf und bergab Richtung Istanbul, als ein Auto neben uns hält. Suat, so ist sein Name, steigt aus seinem Fahrzeug. In seinen Händen hält er zwei Äpfel aus dem eigenen Garten. Wir erfahren, dass er Landschaftsgärtner ist. Und müsste er nicht die nächsten Tage beruflich in den arabischen Raum fliegen, würde er uns gerne zu sich nach Istanbul einladen. Er ist ein “Sportsman” und sichtlich an unseren Fahrrädern und dem Anhänger interessiert. Ich biete ihm spaßeshalber an, einmal Probe zu fahren und erwarte eigentlich eine Absage. Aber Suat ist ein “Sportsman”. Und so will er nicht nur Probe fahren. Er will sogar gleich einige Kilometer das Fahren mit dem bepackten Rad testen. Einverstanden. Ich setzte mich dafür in sein Auto und fahre hinter Lorena und ihm her. Es ist schön, mal wieder etwas mehr PS unter dem Hintern zu haben. Weniger schön ist es allerdings Suat dabei zuzuschauen, wie er sich den Berg hochquält. Sein Fahrstil erinnert mich dabei an den ersten Tag unserer Reise. Ich befürchte, dass er jeden Moment vom Fahrrad fällt, aber Suat ist nicht nur irgendein “Sportsman”, er ist türkischer “Sportsman”! Der gibt so schnell nicht auf. Und anmerken lässt er sich natürlich auch nichts. Das nasse Hemd und die Schweißtropfen auf seiner Stirn verraten ihn aber mehr als deutlich. Auch Lorena darf einmal hinter das Steuer. So fahren wir bis in das nächste Dorf, wo uns Suat auf Cay und türkischen Kaffee einlädt. Wir sitzen dort beinahe zwei Stunden und unterhalten uns. Suat verspricht uns, uns bei der Unterkunft-Suche in Istanbul behilflich zu sein…


Suat berät uns, welche Route durch die Türkei für Fahrräder geeignet sein könnte.

Suat berät uns, welche Route durch die Türkei für Fahrräder geeignet sein könnte.

Kurz nachdem wir am nächsten Morgen aufbrechen, begegnen uns wieder einmal zwei Radler. Die Beiden kommen aus Deutschland und fahren von Istanbul zurück in die Heimat. “Bis Istanbul geht es nur Berg hoch und Berg runter! Und es sind noch etwa 90 Kilometer!” Das sind nicht gerade die besten Aussichten, da wir geplant haben noch heute in der Stadt anzukommen. Über Istanbul kursieren einige Geschichten über den alptraumhaften Verkehr. Es gibt sogar eine Webseite, die beschreibt “how to get to Istanbul without getting killed!”. Da wir heute vor Einbruch der Dunkelheit wohl kaum noch 90 km schaffen werden – das Thermometer zeigt 34 Grad – entschliessen wir uns, trotz der Warnungen über den Großstadtverkehr, die kürzere Route (60 km) geradewegs in die Stadt hinein zu nehmen.


Heute schafft ihr es wahrscheinlich nicht mehr bis nach Istanbul! Na das wollen wir doch mal sehen... EUCH BEIDEN ALLES GUTE AUF EURER REISE IN DIE HEIMAT!!!

Heute schafft ihr es wahrscheinlich nicht mehr bis nach Istanbul! Na das wollen wir doch mal sehen... EUCH BEIDEN ALLES GUTE AUF EURER REISE IN DIE HEIMAT!!!

 

Über eine sich noch im Bauzustand befindende, vierspurige Strasse gehts bei erbarmungsloser Hitze Richtung Istanbul.

Über eine sich noch im Bauzustand befindende, vierspurige Strasse gehts bei erbarmungsloser Hitze Richtung Istanbul.




Es geht stetig nach oben, doch die Aussicht ist fantastisch!

Es geht stetig nach oben, doch die Aussicht ist fantastisch!

Die Einfahrt nach Istanbul

Istanbul rückt näher. Natur verwandelt sich in Beton. Häuser wohin das Auge reicht. Und es sind noch immer 30 Kilometer bis in die Innenstadt zu fahren! Was sich nicht ändert, ist das stetige Auf und Ab. Ein Junge mit Fahrrad hält neben uns und fragt auf türkisch so etwas wie: “Wie kommt ihr auf die Idee bei den Temperaturen mit all dem Gepäck Fahrrad zu fahren?” Doch circa 25 Kilometer vor dem Stadtzentrum haben wir den letzten Anstieg bezwungen. Ab jetzt können wir die Räder einfach rollen lassen. Die Strassen sind voll. So voll, dass wir schneller sind, als die Autos. Zwischen Bussen, Taxen, LKW und Passanten schlängeln wir uns in Richtung Bosporus. Und wieder spielt die Musik von Tetris in meinem Kopf. Man muss aufpassen, dass man “seine Lücke” zwischen den ganzen Fahrzeugen nicht verpasst. Die Strasse ist zwar brechend voll, doch die Fahrer scheinen an dieses Chaos gewöhnt zu sein. So stört es sie nicht sonderlich, das sich zwei bepackte Radfahrer dicht neben ihren Aussenspiegeln vorbeidrängeln. Sie warnen uns nett mit einem Hupen, wenn sie von hinten zum Überholen ansetzen.


Eine letzte Pause im Schatten, bevor wir in den Großstadttrubel eintauchen...

Eine letzte Pause im Schatten, bevor wir in den Großstadttrubel eintauchen...

 

Manchmal hilft nur noch Schieben.

Manchmal hilft nur noch Schieben.

Hotel Güven in Fatih

Suat hat uns ein Hotel herausgesucht, welches er als günstigste Übernachtungsmöglichkeit in Istanbul betitelt. Anscheinend hat er über einen Freund, der in der Tourismusbranche arbeitet, noch einen Sonderpreis ausgehandelt. Es liegt in Fatih, einem Stadtteil Istanbuls, der sehr muslimisch geprägt ist. Die Menschen begutachten uns einmal wieder neugierig, als wir vor dem schmalen Hotelgebäude anhalten.


Ankunft in Fatih...

Ankunft in Fatih...

 

Zu viel Sonne! Mein Körper beschwert sich mit starken Kopfschmerzen und Schwindelgefühl... (Ja Mama, ich habe eine Kopfbedeckung getragen! Aber das hilft nicht viel, wenn die Sonne den ganzen Tag erbarmungslos auf einen herunter scheint... Küsschen)

Zu viel Sonne! Mein Körper beschwert sich mit starken Kopfschmerzen und Schwindelgefühl... (Ja Mama, ich habe eine Kopfbedeckung getragen! Aber das hilft nicht viel, wenn die Sonne den ganzen Tag erbarmungslos auf einen herunter scheint... Küsschen)

 

Blick aus unserem Fenster: Die Fatih Moschee

Blick aus unserem Fenster: Die Fatih Moschee

 

Wir fühlen uns in dem untouristischen, sehr muslimischen Stadtteil Fatih sehr wohl...

Wir fühlen uns in dem untouristischen, sehr muslimischen Stadtteil Fatih sehr wohl...

 

...und werden zum türkisch traditionellen Cay eingeladen.

...und werden zum türkisch traditionellen Cay eingeladen.

 

Suat besucht uns in Fatih und lädt uns erneut zu türkischem Kaffee...

Suat besucht uns in Fatih und lädt uns erneut zu türkischem Kaffee...

 

...und zum Essen ein. Es gibt Etliekmek. THANK YOU SUAT!!!

...und zum Essen ein. Es gibt Etliekmek. THANK YOU SUAT!!!

Umzug

Allerdings sind Frauen in dem Hotel eher eine Seltenheit. (Wir fragen uns, ob überhaupt schon einmal eine Frau die Schwelle übertreten hat…). So gibt es nur Toiletten und Duschen für Männer. An sich habe ich damit kein Problem, doch die Männer schauen mich so an, als hätten SIE eines damit. So hält Timm immer Ausschau, ob die “Luft frei ist”, wenn ich auf Toilette muss. Eine etwas anstrengende Prozedur. Das kleine Zimmer ist zwar absolut funktionell, aber da wir eine größere Umpack- und Reinigungsaktion des Equipments vorhaben, beschließen wir doch noch einmal umzuziehen…


Auf Wiedersehen! Görüsürüz!

Auf Wiedersehen! Görüsürüz!

VISA-Jagd

Istanbul ist für uns ein erstes großes Etappenziel! Nicht nur, weil es die Stadt ist, welche Europa und Asien verbindet und uns sozusagen auf die andere Seite befördert, sondern auch, weil sich hier entscheidet, ob wir die für uns so wichtigen VISA erhalten! Ein ganz großes Dankeschön gilt hier Line und Thomas, die mit ihrem Tandem vor zwei Wochen ebenfalls Istanbul passiert haben und in etwa die gleiche Route radeln wie wir. Sie haben uns den Weg geebnet und gewaltig vorgearbeitet. Auf ihrer Webseite finden sich alle Infos zur VISA-Beschaffung in Istanbul: Silktandem.com. Danke euch Beiden!!! Dennoch bleibt es für uns spannend. Die Konsulate befinden sich verteilt in ganz Istanbul. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Nachdem wir am Montag morgen schon auf dem kirgisischen Konsulat waren, erreichen wir eine halbe Stunde nach Öffnungzeit das usbekische Konsulat. Wir haben die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, dass wir unseren Antrag noch abgeben können. Doch der nette Konsul drückt beide Augen zu, bittet uns allerdings, gegen 14 Uhr noch einmal mit fertig ausgefülltem Antragsformular, welches wir uns in der Stadt ausdrucken lassen sollen, zurückzukommen. (Zum Glück sind wir nicht in Deutschland.) In einem etwas suspekten Internetcafe lassen wir unsere Anträge ausdrucken und ausfüllen. Am nächsten Tag steht Kasachstan auf dem Programm. Dort fragt uns der junge Konsul erstaunt, ob es jetzt ein neuer Trend wäre mit dem Fahrrad durch die Welt zu reisen, da gerade eine Woche vorher schon mal ein Pärchen bei ihm war! Bevor wir gehen, fragt er vorsichtig, ob er uns noch eine Frage stellen dürfe: “To be honest, your ass must hurt, doesn’t it?”


Internet Cafe in Istiyne. Der Inhaber besteht darauf den Antrag selbst auszufüllen. Und so zahlen wir für seine "großzügige Hilfe" 10 Lira.

Internet Cafe in Istiyne. Der Inhaber besteht darauf den Antrag selbst auszufüllen. Und so zahlen wir für seine "großzügige Hilfe" 10 Lira.

 

Kirgisistan-Visum: Check!

Kirgisistan-Visum: Check!

 

Bis wir unsere VISA abholen dürfen haben wir eine Woche Zeit. Auf zur Stadtbesichtigung...

Bis wir unsere VISA abholen dürfen haben wir eine Woche Zeit. Auf zur Stadtbesichtigung...

Kapitel 21: Schwarzes Meer – Teil 2
BULGARIEN

Der Blick auf die von hier oben idyllisch wirkende, touristische Küste Bulgariens in der Nähe von Burgas

Der Blick auf die von hier oben idyllisch wirkende touristische Küste Bulgariens in der Nähe von Burgas

Couchsurfing

Nachdem wir über die Fahrradfahrer-Plattform “warmshowers.org” keinen Unterschlupf für die kommenden Tage finden konnten, haben wir uns entschlossen, auf die größere und bekanntere Community “Couchsurfing” zurückzugreifen. So haben wir schnell zwei Zusagen für die beiden großen bulgarischen Küstenstädte Varna und Burgas. In Varna verabreden wir uns mit Ognyan. Einem ruhigen, bedachten Typen Anfang dreißig. Er hat schon ganz Europa als Backpacker erkundet und ist darauf fixiert ultraleicht unterwegs zu sein. So staunt er nicht schlecht, als er unsere schwer bepackten Räder sieht. Ich hatte ihm zwar geschrieben, dass wir mit etwas mehr reisen, aber der Anblick macht ihn dann doch noch sprachloser, als er ohnehin schon ist. Er ist sehr bemüht uns den Aufenthalt in dem schönen Varna so angenehm wie möglich zu gestalten. Einer seiner Freunde hat ein Fahrradgeschäft. Dieser ist ganz heiß darauf uns kennenzulernen und gibt uns wie selbstverständlich einen kostenlosen Wartungs- und Reperaturservice. Zum Abschied bekommen wir zwei T-Shirts mit Firmenlogo geschenkt. Leider haben wir keine Verwendung für zwei “schwere” Baumwoll-T-Shirts. Und so werden wir sie wohl bei der nächsten Gelegenheit verschenken.


Wir laufen mit Ognyan durch den nächtlichen Park von Varna. THANK YOU!

Wir laufen mit Ognyan durch den nächtlichen Park von Varna. THANK YOU!

In Burgas dürfen wir in dem Doppelbett von Trifon übernachten. Er weicht auf die Couch aus. Trifon ist in unserem Alter, hat langes, gegräuseltes, schwarzes Haar, welches er streng zum Zopf zusammengebunden hat. Er ist in der Tourismusbranche tätig und so ist es sehr amüsant, als er uns trocken von seinen Erfahrungen bei der Abfertigung von “All-Inclusive-Touristen” berichtet.


Couchsurfing: Bei Trifon in Burgas. THANK YOU!

Couchsurfing: Bei Trifon in Burgas. THANK YOU!

 

Der Flughafen von Burgas: Mit dem Flieger ist man in etwa zwei Stunden hier. Unsere Reisezeit beträgt 69 Tage...

Der Flughafen von Burgas: Mit dem Flieger ist man in etwa zwei Stunden hier. Unsere Reisezeit beträgt 69 Tage...

Erholung

Bei beiden “Couchsurfern” mussten wir immer sehr früh morgens aufbrechen. Unser Körper schreit nach den anstrengenden “Berg”-Etappen bei heißen Temperaturen nach Schlaf und Erholung. Wir sind nun mal keine Extremsportler und jeden Tag Fahrradfahren, steckt unser Körper nicht immer ohne Spuren weg. Und so beschließen wir, als wir um zwanzig nach sieben in der noch menschenleeren Fußgängerzone von Burgas stehen, am heutigen Tag nicht weit zu fahren. Sondern einen netten Schlafplatz im 30 Kilometer entfernten Hafenstädtchen Sozopol zu suchen…


Morgens, 7.30 Uhr in der Fußgängerzone von Burgas...

Morgens, 7.30 Uhr in der Fußgängerzone von Burgas...

 

Wir müssen mal wieder Wäsche waschen und brauchen Internet. Da alle Campingplätze geschlossen haben, entscheiden wir uns für eine kleine nette Pension hoch über den Dächern Sozopols...

Wir müssen mal wieder Wäsche waschen und brauchen Internet. Da alle Campingplätze geschlossen haben, entscheiden wir uns für eine kleine nette Pension hoch über den Dächern Sozopols...

 

Die freundliche, ein wenig Deutsch verstehende kleine Bulgarin ist sichtlich erfreut über Gäste. Denn meist wird die Region nur zwei Monate im Sommer von Touristen heimgesucht.

Die freundliche, ein wenig Deutsch verstehende, kleine Bulgarin ist sichtlich erfreut über Gäste. Denn meist wird die Region nur zwei Monate im Sommer von Touristen heimgesucht.

 

Ein ganzes Appartment für uns allein für 15 Euro.

Ein ganzes Appartment für uns allein für 15 Euro.

 

Mit unserem Laptop machen wir es uns auf dem "Dorfplatz" bequem. Neugierig werden wir von den Anwohnern begutachtet, als wir unsere Landkarten von Aserbaidschan, Kasachstan und China dort ausbreiten...

Mit unserem Laptop machen wir es uns auf dem "Dorfplatz" bequem. Neugierig werden wir von den Anwohnern begutachtet, als wir unsere Landkarten von Aserbaidschan, Kasachstan und China dort ausbreiten...

 

Wir treffen das Pärchen aus New Zealand Jim und Claire. Sie sind in Istanbul gestartet und fahren nach Schweden zu ihrem dort lebenden Sohn....

Wir treffen das Pärchen aus New Zealand Jim und Claire. Sie sind in Istanbul gestartet und fahren nach Schweden zu ihrem dort lebenden Sohn....

 

Anna-Maria und Michael aus Deutschland. Rad- und Reiseerfahren.

Anna-Maria und Michael aus Deutschland. Rad- und Reiseerfahren.

 

Und die Radler Jürgen und Anita. Ebenfalls aus Deutschland.

Und die Radler Jürgen und Anita. Ebenfalls aus Deutschland.

Taxi to Baku

Auf unserem Weg entlang der Küste überholen uns immer mal wieder Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen. So weit nicht spektakulär. Doch diese Wagen sehen irgendwie anders aus. Sie tauchen immer in Dreier-Gruppen auf, sind beklebt mit vielen Logos und haben einiges an Gepäck dabei. Verdächtig. Auf einem entdecken wir die Worte “Taxi to Baku”. Ob es einen Zusammenhang mit dem dort stattfindenden Eurovision Songcontest gibt? Wir finden heraus, dass es sich um die sogenannte Allgäu-Orient-Rallye (www.allgaeu-orient.de) handelt. Ein Rallyeteam besteht aus 6 Personen und 3 Autos. Das Benutzen von Autobahnen ist verboten und die ganze Strecke darf nur auf Nebenstraßen gefahren werden. Es werden nur Fahrzeuge zugelassen, die mindestens 20 Jahre alt und straßentauglich sind. Jüngere Fahrzeuge dürfen nur mit, wenn sie weniger als 1111,11 Euro wert sind. Die Rallye soll kein Rennen sein, sondern eine Veranstaltung nach den Regeln der Straßenverkehrsordnungen der jeweiligen Länder (Ausnahme: Sonderprüfungen). Spaß, Völkerverständigung sowie humanitäre Zwecke stehen im Vordergrund. Am Ende bleiben die Fahrzeuge für einen guten Zweck im Zielland…


Das Rallye-Team... Warum das Auto so schmutzig ist? Offizielle Version: Eine spektakuläre Fahrt auf einer staubigen Piste. Inoffizielle Version: Ein Kasten Bier und eine Schaufel Sand! Klingt nach einer Menge Spaß! Gute Fahrt euch noch!

Das Rallye-Team... Warum das Auto so schmutzig ist? Offizielle Version: Eine spektakuläre Fahrt auf einer staubigen Piste. Inoffizielle Version: Ein Kasten Bier und eine Schaufel Sand! Klingt nach einer Menge Spaß! Gute Fahrt euch noch!




 

Tief im Wald

Nach unserem “Kurzurlaub” in Sozopol brechen wir auf in Richtung der türkischen Grenze. Wir halten unsere Füsse ein letztes Mal in das kühlende Wasser des Schwarzen Meeres und verlassen die Küstenstrasse dann in Richtung der Grenzstadt Malko Tarnowo inmitten des Strandscha-Gebirges und gleichnamigen Naturparks. Wir arbeiten uns Stück für Stück hinauf und sind schon beinahe frustriert, wenn die Strasse mal wieder berg ab führt, da wir uns diese Höhenmeter kurze Zeit später wieder neu erarbeiten müssen – bei für uns noch ungewohnter Hitze. So sind wir dankbar für die vielen eiskalten Quellen, die entlang der Strasse aus dem Berg sprudeln. Unser Nachtlager schlagen wir inmitten des endlos erscheinenden Laubwaldes auf. Es hört sich an, als würde Regen auf die Blätter prasseln, doch es sind tausende kleine Raupen, die sich über das Blattwerk hermachen. Aber wie auch der Regen ist es ein angenehmes, einschläferndes Geräusch, wenn man unter einem Zeltdach liegt. Einzig das leise hörbare Trommeln in einiger Entfernung erscheint uns ein wenig mysteriös und rätselhaft…






Entlang des Schwarzen Meeres...

Entlang des Schwarzen Meeres...




Gute Besserung an meinen Opa! Lorena

Gute Besserung an meinen Opa! Lorena

 

Durst!

Durst!

 

Makaber! Der Vogel hat wohl unabsichtlich die Reizwäsche einer Dame geklaut. Doch die Wäscheleine wurde ihm zum Verhängnis.

Makaber! Der Vogel hat wohl unabsichtlich die Reizwäsche einer Dame geklaut. Doch die Wäscheleine wurde ihm zum Verhängnis.

 

Irgendwie findet sich in der bulgarischen Natur eine Menge Unterwäsche...

Irgendwie findet sich in der bulgarischen Natur eine Menge Unterwäsche...

 

Hoch und runter Richtung türkische Grenze.

Hoch und runter Richtung türkische Grenze.

 

Ich kann nicht weiter runter schalten!!!!! (Und warum ist das Schild auf Deutsch?)

Ich kann nicht weiter runter schalten!!!!! (Und warum ist das Schild auf Deutsch?)

 

Wald

Wald

 

Kräftigendes Frühstück. Heute wollen wir die auf 700 Metern gelegene Türkische Grenze erklimmen...

Kräftigendes Frühstück. Heute wollen wir die auf 700 Metern gelegene Türkische Grenze erklimmen...

 

Raupennester am Wegesrand...

Raupennester am Wegesrand...